Wir stellen um: Sauberer Biokraftstoff statt Diesel
Mit insgesamt 57 Fahrzeugen bringen DB Regio und das Land Baden-Württemberg den alternativen Kraftstoff HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) in den Regionalverkehr. Noch bis Dezember 2023 tanken die Züge statt Diesel den sauberen und nachhaltigen Kraftstoff HVO.
Mit dem eingesetzten reinen HVO (kurz: HVO 100) werden auf folgenden Strecken in dem Zeitraum rund 3.700 Tonnen CO₂ eingespart:
- Netz Aulendorfer Stern (16 Triebwagen der Baureihe 650): Ulm – Aulendorf, Sigmaringen – Kißlegg – Memmingen/Lindau, Lindau – Friedrichshafen – Radolfzell, Basel Bad – Lauchringen – (Weizen)
- Netz Ostalb-Bodensee (41 Neigezüge der Baureihe 612): Aalen – Ulm, Ulm – Sigmaringen – Donaueschingen, Ulm – Friedrichshafen – Singen – Basel, Aulendorf – Balingen – Tübingen/Rottenburg - Stuttgart
Für diese erste Umstellung auf HVO 100 im Regionalverkehr hat DB Energie die Tankstelle in Aulendorf auf den klimafreundlichen Kraftstoff umgestellt. Rund 1,3 Millionen Liter HVO 100 sollen in Aulendorf bis Ende 2023 vertankt werden.
Der Biokraftstoff HVO
HVO – Hydrotreated Vegetable Oil - setzt bilanziell rund 90 Prozent weniger CO2-Emissionen frei als traditioneller Diesel und ist damit deutlich klimafreundlicher. Mit dem Einsatz von HVO können wir jährlich Tausende Tonnen CO₂ einsparen.
Dabei ist es uns wichtig zu betonen, dass der von der DB eingesetzte Biokraftstoff ausschließlich aus biologischen Rest- und Abfallstoffen besteht. Das eingesetzte HVO ist zudem frei von Palmöl. Außerdem tritt die Produktion nicht in Konkurrenz zur Nahrungs- sowie Futtermittelerzeugung und fördert auch keine schädlichen Anbaumethoden.
Der Einsatz von Biokraftstoff ist aber nicht nur ein Gewinn für das Klima, sondern auch für den Ressourcenschutz:
- Die Betankung von HVO ist ohne aufwendige technische Umrüstungen an den Fahrzeugen möglich. Diesel wird einfach durch klimafreundliches HVO ersetzt.
- Damit können wir die voll funktionsfähigen Dieselzüge mit gleicher Leistung deutlich klimafreundlicher auf die Schiene bringen.
Der Einsatz von HVO 100 ermöglicht den klimafreundlichen Weiterbetrieb von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bis zum Ende ihrer technisch vorgesehenen Nutzungsdauer. Das spart Ressourcen und dient der Nachhaltigkeit, weil keine Züge vorzeitig ausgemustert werden müssen.
Der Weg zur grünen Transformation
Schon jetzt fahren wir rund 90 Prozent unserer Verkehrsleistung im Personen- und Güterverkehr elektrisch. Bis 2040 will die Deutsche Bahn klimaneutral sein. Dieses Ziel soll durch folgende Maßnahmen erreicht werden:
- Wir stellen unseren Bahnstrom auf 100 Prozent Ökostrom um. Bereits heute hat der Bahnstrom einen Ökostromanteil von 62 Prozent.
- Unsere Bahnhöfe, Instandhaltungswerke und Bürogebäude werden bis 2025 vollständig mit Ökostrom versorgt und lösen schrittweise fossile Energieträger auch bei der Wärmeversorgung ab.
- Wir verabschieden uns komplett von fossilen Kraftstoffen. Seit 2022 führt das Unternehmen daher Schritt für Schritt den Biokraftstoff HVO in den regulären Bahnbetrieb ein, unter anderem bei DB Regio. Dies betrifft vor allem Bestandsverkehre und Strecken, auf denen eine Elektrifizierung mittel- und langfristig nicht möglich ist. Bei Neufahrzeugen setzen wir auf außerdem auf alternative Antriebsformen - wie etwa Batterie und Wasserstoff.