Der Rundgang führt durch enge Schächte und gewölbte Räume, deren Mauern von einer Zeit erzählen, in der Bier nicht nur Genuss, sondern fester Teil der Ernährung war. Schon im 16. Jahrhundert begannen die Bürger, die Keller auszubauen. Die gleichbleibend niedrigen Temperaturen boten ideale Bedingungen für die Lagerung und Reifung des Bieres, denn immerhin 1,4 Millionen Liter des Gerstensaftes durften im Gera des 17. Jahrhunderts jährlich gebraut werden. So wurden die Höhler zu einem wichtigen Baustein des Brauwesens und damit auch zu einem Faktor für den Wohlstand der Stadt.
Heute gelten die Gänge als kulturhistorisches Denkmal. Gäste stoßen auf Lagerräume, in denen einst Fässer gestapelt waren, und auf Kammern, die Vorräte sicherten. Gedämpftes Licht und hallende Schritte lassen spüren, welche Bedeutung diese unterirdische Welt einst hatte. Am Ende des Rundgangs bleibt der Eindruck einer Stadt, deren Geschichte eng mit dem Bier verbunden ist. Die Museumshöhler sind mehr als alte Keller, sie sind ein sichtbarer Teil der Geraer Vergangenheit.