Wir arbeiten dran!
Zugverspätungen oder -ausfälle und ein eingeschränktes Fahrplanangebot: Aktuell läuft es auf unseren Strecken nicht immer so, wie es eigentlich soll.
Die Gründe für die aktuelle Lage sind vielfältig:
- Fehlendes Personal
- Zu wenige oder defekte Fahrzeuge
- Notwendige Baumaßnahmen zur Modernisierung von Schienennetz und Infrastruktur
Gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) haben wir schon im vergangenen Herbst Maßnahmen in die Wege geleitet, um die Lage nachhaltig zu verbessern. Durch gezielte Anpassungen des Fahrplans konnte ein stabiles und verlässlicheres Angebot geschaffen werden.
Mit Hochdruck arbeiten wir daran, diese Situation zu verbessern:
- Zusätzliche Mitarbeitende werden eingestellt und qualifiziert
- Es werden außerdem weitere Maßnahmen ergriffen, um die betriebliche Lage zu stabilisieren
Auf dieser Seite geben wir einen Einblick in die im Hintergrund laufenden Bahnprozesse und stellen stellvertretend für unser Personal Mitarbeitende vor, die tagtäglich für Sie im Einsatz sind.
Es sind unsere Kundenbetreuende, Triebfahrzeugführende und Mitarbeitende in den Werkstätten oder in der Leitstelle, die ebenfalls mit der aktuellen Situation unzufrieden sind. Doch sie geben täglich ihr Bestes.
Wir wollen unserem Qualitätsanspruch wieder gerecht werden, denn die Zufriedenheit unserer Fahrgäste steht für uns an erster Stelle. Unsere Botschaft: Wir wissen um die angespannte Lage für unsere Reisenden und Mitarbeitenden – und: Wir arbeiten dran!
Torsten Steyer, Leiter Verkehrsvertragsmanagement Sachsen bei DB Regio Südost
Torsten Steyer, Leiter Verkehrsvertragsmanagement Sachsen bei DB Regio Südost, stellt sich im folgenden Clip aktuellen Kundenfragen, die sich mit Blick auf die aktuell angespannte Lage im Bahnverkehr immer wieder ergeben.
Ein Blick hinter die Kulissen
Reisende bei Verspätungen informieren, Anschlüsse prüfen, Züge bei jeder Witterung sicher bewegen, aber auch: Ersatzpersonal organisieren, wenn ein Lokführer mal ausfällt oder Reparaturen einleiten, wenn mal wieder eine Einstiegstür klemmt – die Aufgaben unserer Mitarbeitenden sind vielfältig. Und ihr Engagement ist mit Blick auf die derzeitige Situation mehr gefragt denn je.
Unseren Fahrgästen geben sie hier einen Einblick in bahnspezifische Themen, die sich im Arbeitsalltag ergeben – und durch die im besten Fall der eine oder andere Reisende ein Gespür dafür bekommt, wie er selbst auch etwas dazu beitragen kann, die Situation zu verbessern.
Regelmäßiges Vorbeischauen lohnt sich: Wir veröffentlichen auf dieser Seite Einblicke aus dem Bahnalltag unserer Mitarbeitenden.
Romy, Kundenbetreuerin bei der S-Bahn Dresden
"Wichtig ist: Ruhe bewahren, egal in welcher Situation. Und zuhören."
Romy ist seit 5 Jahren Zugbegleiterin im Nahverkehr von DB Regio in Dresden. Dazu gekommen ist sie über einen Freund aus der Schulzeit: Er war damals Zugbegleiter in Dresden und konnte sie für den Job gewinnen. Eine gute Entscheidung, wie sie heute sagt.
Typischer Arbeitsablauf: Zu Dienstbeginn den Zug checken, danach Tickets kontrollieren, für die Fahrgäste da sein, bei Fragen zur Verfügung stehen – und auch bei dem ein oder anderen technischen Problem selbst mal schauen, wie man das pragmatisch lösen kann.
Alte Bekannte: Wenn es beim Zug mal hakt, dann sind es oft Tür- und WC-Störungen.
Ungewöhnlichste Fahrgastfrage: "Kennen Sie einen regionalen Fluss mit 'F‘?". Schnell wurde klar: Hier wird gerade Stadt, Land, Fluss gespielt. Da wird der Zugbegleiter auch mal zum "Joker".
Tim, Lokführer bei der S-Bahn Dresden
"Ja, die aktuelle Lage in Dresden ist nicht die Beste."
Im Herbst 2017 kam Tim zur Deutschen Bahn: Nach seiner Ausbildung zum Kundenbetreuer im Nahverkehr war er zunächst als solcher in Dresden tätig, schulte dann 2021 noch einmal um und ist seit 2022 Triebfahrzeugführer.
Sein Fuhrpark: Fährt in Dresden fast alles, was den Nahverkehr angeht: also S1, S2, S3 und nach Leipzig den RE 50 Saxonia-Express; darüber hinaus noch den Regionalverkehr nach Elsterwerda, Hoyerswerda und Cottbus.
Häufiger Fahrgastspruch: "Fahrt doch bei Verspätungen einfach mal ein bisschen schneller." Klar versuchen wir das, doch auch bei uns gelten Richtlinien und Höchstgeschwindigkeiten.
Besondere Momente: Früh morgens zu Arbeitsbeginn mit der S1 Richtung Schöna fahren und auf Höhe der Festung Königstein den Sonnenaufgang live miterleben.
Marcus, Mitarbeiter in der Leitstelle
"In der Leitstelle heißt es auch: telefonieren. Viel telefonieren."
Als Ressourcendisponent arbeitet Marcus in einem Team von 10 Kolleg:innen. Hier hilft er dabei, das Angebot der Bahn trotz knapper Ressourcen zu stabilisieren. Mit einem Blick hinter die Kulissen möchte Marcus zeigen, was im Hintergrund passiert, damit die Züge fahren. Ach ja, Busfahrer ist er nebenbei auch noch.
Sein Motto: Über den Tellerrand zu schauen hilft, die Prozesse besser zu verstehen.
Typischer Bahnmythos: "Hängt doch einfach mal an den Zug einen weiteren Wagen ran, wenn‘s zu voll ist." So einfach ist es nicht. Beispiel: Was, wenn der Bahnsteig mal kürzer als der Zug ist?
Sein Wunsch an die Fahrgäste: Ein bisschen Geduld – denn auch in der Leitstelle arbeiten die Kolleg:innen täglich daran, dass trotz der widrigen Umstände wieder stabiler gefahren wird.
Timm, Mitarbeiter in der Werkstatt
"Bei der S-Bahn gibt es genug Spielraum für junge Leute."
Zwischen Posaune, Tuba und DoSto: Der gelernte Metallblasinstrumentenmacher Tim pflegt nicht nur eine große Liebe zur Musik, sondern auch zur Technik. In unserer Dresdner Werkstatt ließ er sich zum Elektroniker für Betriebstechnik ausbilden und schraubt heute an defekten Radsätzen und Motoren.
Sein Motto: Klar, mache ich mich gern auch mal dreckig.
Seine ungewöhnlichste Reparatur: Die Fertigung eines Ersatzteils für eine Dampflok.
Sein Wunsch für die S-Bahn: Mehr junge Leute, die sich für eine Ausbildung in der Werkstatt entscheiden und Fahrgäste, die der Bahn – trotz aller berechtigter Kritik – eine Chance geben.
Jannes, Mitarbeiter in der Werkstatt
„Wenn bei uns Züge die Halle verlassen, fahren sie wieder.“
Nach seiner Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik und der Arbeit auf einer Baustelle suchte Jannes nach einer neuen Herausforderung: Der gebürtige Görlitzer wollte nach Dresden, seine Wahl fiel auf die Deutsche Bahn. Mit seinen erlernten Kenntnissen konnte er direkt in der Werkstatt durchstarten.
Besonders beeindruckend: Der Motortausch bei einer Lok – da schweben samt Achse einige Tonnen in der Luft und man staunt, wie der Motor herausgebaut wird.
Do it yourself: Macht am liebsten eigenständige Arbeiten, bei denen er selbst den Ablauf planen muss; bezieht hier aber auch gern Mitarbeitende ein, Stichwort: Einarbeitung.
Mag er nicht so: Lüftertausch von der Energieversorgung des Doppelstockzugs: Da kommt man schlecht ran, die sind schwer, das ist staubig, es ist kratzig – kurzum: nicht die schönste Arbeit.
Linda, Lokführerin bei der S-Bahn Dresden
„Menschen von A nach B bringen – das macht mir Spaß.“
Züge haben Linda schon immer begeistert, bereits als Kind war sie viel mit der Bahn unterwegs. Später erzählte ihr eine Freundin von ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Verkehrsservice (KfV) und so kam Linda schließlich zur Deutschen Bahn: Bis August 2021 war sie noch als Kundenbetreuerin im Nahverkehr tätig, seit Sommer 2022 ist sie nun Lokführerin in Dresden.
Typischer Arbeitsbeginn: Den Zug auf Sicherheit und Funktionalität kontrollieren, die Wagen inspizieren und die Lok vorbereiten.
Der ideale Lokführer: … ist flexibel und hat ein großes Verantwortungsbewusstsein.
Lieblingslok: Ganz klar: Die Baureihe 146.0 (gerne mal googeln).
Louis, Kundenbetreuer im Nahverkehr
„Man ist jeden Tag im Dialog mit Menschen – langweilig wird es nie.“
Schon seit seiner Kindheit hat sich Louis für die Eisenbahn und die dahinterstehenden Prozesse und Abläufe interessiert. Durch ein Praktikum entschied er sich 2020 für eine Ausbildung zum Kaufmann für Verkehrsservice bei der Deutschen Bahn – seit 2023 ist er als Kundenbetreuer im Nahverkehr unterwegs.
Lieblingsstrecke: Der Saxonia-Express (RE 50) zwischen Dresden und Leipzig.
Der ideale Kundenbetreuer: … ist umsichtig und bleibt auch in stressigen Situationen ruhig.
Wunsch an die Fahrgäste: Respektvoller Umgang miteinander – und ein bisschen mehr Verständnis dafür, wenn es mal nicht so läuft wie geplant.
Markus, Kundenbetreuer im Nahverkehr
„Mir ist es wichtig, dass die Fahrgäste gerade bei Störungen gut informiert werden.“
Auf die Deutsche Bahn aufmerksam geworden ist Markus beim großen Dampfloktreffen in Dresden. Hier konnte er sich über einen Job bei der DB informieren. Nach einer dreimonatigen Umschulungszeit ist er seit Oktober 2023 bei der DB Regio Südost als Kundenbetreuer tätig.
Seine Strecken: Unterwegs auf der S1, S2 und S3 sowie im Saxonia-Express und in den Zügen nach Elsterwerda-Biehla und Hoyerswerda.
Seine Ausflugstipps: Die Nudelstadt Riesa, die Schmalspurbahn in Oschatz, das Lausitzer Seenland und der „liegende Eiffelturm“ F60 bei Finsterwalde.
Ist ihm wichtig: Reisende in Tariffragen gut zu beraten, damit sie immer mit dem günstigsten Ticket unterwegs sind. Und: Bei Fragen zu Ausflugszielen mit Regionalkenntnis glänzen.
Etienne, Kundenbetreuer im Nahverkehr
„Wir wissen, dass es ärgerlich ist, wenn man nicht pünktlich zum Termin kommt.“
Etienne hatte ursprünglich in einer Bäckerei gearbeitet. Der Job war jedoch zeitlich herausfordernd und Arbeitszeiten schwer planbar. Das wurde für die junge Familie aus Bautzen irgendwann zur Belastungsprobe. Bei der DB, sagt er, könne man den Tagesablauf insgesamt besser planen, weil man früh seine Einsatzplanung erhält und sich darauf einstellen kann.
Hobbys: Calisthenics, Taekwondo, Boxen… und zur Abwechslung ein bisschen Radfahren.
Das sagen Freunde zum Job: Einige meinen „Großartig, Bahn!“, anderen fallen erst einmal Negativerlebnisse vergangener Fahrten ein – auch, wenn es nur fünf Minuten Verspätung waren.
Mit Augenzwinkern: Wenn‘s rund läuft, freuen auch wir Kundenbetreuer:innen uns mal über ein Lächeln der Fahrgäste.
Lokführer:innen im Großraum Dresden
Lokführer:innen in Ausbildung
Haltepunkte im Netz der S-Bahn Dresden